Neues Zielfeld: Kamerum
Die feuchtheiße Hafenstadt Douala, ist das Wirtschaftszentrum und die größte Stadt Kameruns mit über 2 Millionen Einwohnern. Schon lange hatten wir den Wunsch eine neue Basis hier aufzubauen, und jetzt wurde dieser Traum erfüllt.
Nach nur ein paar Wochen zogen wir in eine völlig möblierte Wohnung für einen sehr günstigen Preis mit relativ guter Sicherheit ein. Ein wirkliches Wunder, denn man sagte uns, dass es so etwas hier nicht gibt, und ein besonderer Segen, denn wir sind ja nur mit unseren Koffern angekommen. In kurzer Zeit hat der Herr schon so viele Türen geöffnet, dass wir Ihm und der Offenheit der Menschen hier nur danken können. Natürlich gibt es auch genug Schwierigkeiten: wir müssen auf unsere Sicherheit achten, uns vor Malaria schützen, Trinkwasser abkochen und filtern usw. Aber dies ist eben Teil unseres Lebens in diesen Breitengraden.
Wir konnten auch schon wichtige erste Kontakte in der Hauptstadt, Yaounde, knüpfen. Da wir im Sommer planen unseren zweiten großen Container mit humanitären Hilfsgütern in Deutschland fertigzustellen, geht es mal wieder darum, Wege zu finden, diesen zollfrei einführen zu können. Durch ein weiteres Wunder öffnete der Herr den Weg, die Ministerin für Soziales zu treffen, Madame Dr. Fouda, und sie war sehr begeistert von unserem Vorhaben. Sie will sich persönlich dafür einsetzen, dass der Container zollfrei eingeführt wird – zum ersten Mal in ihrer fünfjährigen Amtszeit!
Gleichzeitig untersuchen wir sehr genau, wo unsere Direkthilfe am dringendsten gebraucht wird. Wie immer gibt es krasse Unterschiede zwischen der reichen Oberschicht und den extrem Armen, wie z. B. im Südosten, wo die Menschen wie vor Tausenden von Jahren ohne Straßen, Strom und Kleidung im Dschungel in äußerster Armut leben.
Es gibt so viele Möglichkeiten hier zu helfen. Durch die Verteilung der Hilfsgüter versuchen wir den Lebensstandard der Untersten zu heben und planen auch Programme zur Selbsthilfe. Jemand bat uns die Helfer in einem Waisenhaus anzuleiten und sie in ihrer Arbeit mehr zu motivieren. Auch würden wir gerne Lebensmittel von abgelegenen Bauern kaufen, die diese aus Mangel an Infrastruktur nicht vermarkten können, und an diejenigen verteilen, welche sich nicht selbst helfen können, wie z. B. die Behinderten, Alten, Waisen usw. im Norden, wo sie wegen Dürre nicht genug Nahrung anbauen können. Und natürlich verteilen wir auch Gottes Wort, wo immer wir hinkommen, denn es gibt dafür ein enormes Vakuum hier wie überall in Afrika.
Kamerun ist umringt mit einigen der ärmsten Länder Afrikas, wie z.B. dem Tschad und der Zentral Afrikanischen Republik. Und wenn wir uns auch erst um die Ärmsten hierzulande kümmern wollen, haben wir uns vorgenommen, in Zukunft auch in den Nachbarstaaten den Notleidenden zu helfen.