Neues Projekt in Sambia
Im Moment haben wir Winter hier. Zwar ist es tagsüber wie bei Euch schön warm, abends und nachts kühlt es aber sehr ab, bis auf 5 – 10 ° C. Die meisten Kinder in den Slums und auf dem Lande haben keine Schuhe und holen sich Schnupfen usw. Da es keine Heizung gibt, braucht man warme Kleidung und Decken, woran es ebenso fehlt.
Den meisten Menschen hier fehlt es eigentlich an allem, hauptsächlich bei der Ernährung. Viele essen nur einmal am Tag mit der Hauptnahrung aus “Nshima”, ein grobes Maismehl. Staatliche Schulen kosten ca. 50 DM pro Jahr aufwärts, für die armen Menschen unerschwinglich, private Schulen bis zu 10.000 DM jährlich, nur für die ganz kleine Oberschicht. Unsere Freunde hier in Lusaka, mit denen wir zusammenarbeiten, haben eine kleine Schule für 230 unterprivilegierte Kinder in dem nahegelegenen „Slumviertel“ Ng’ombe aufgebaut. Sie finanzieren die Lehrer und geben monatlich einige Nahrungsmittel für die ärmsten Familien.
Es fehlt aber auch an anderen Grundbedürfnissen wie Kleidung, Schuhe, Bettzeug usw. Das Schulgebäude sollte erweitert werden, und sie brauchen auch noch Tische, Bänke und Arbeitsmaterial für die Kinder. In den Krankenhäusern fehlen Medikamente, einfache ärztliche Hilfsmittel usw. Als ich einen Arzt hier fragte, mit dem unsere Freunde einmal im Monat freie medizinische Behandlung für die „Slumbewohner“ geben, wiedringend Rollstühle hier im Lande gebraucht werden, war er fast sprachlos. “Rollstühle”, sagte er, “wenn jemand Rollstühle spendet, dann kommt es im Fernsehen in den Nachrichten. Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie nötig so etwas hier gebraucht wird!”
Und auf dem Lande sieht die Situation wie in all diesen 3. Welt Ländern noch viel schlimmer aus. Wir versuchen herauszufinden, wo und wie wir am meisten helfen können. Ein weiteres dringendes Hilfsprojekt sind die vielen Flüchtlinge aus Angola und dem Kongo, insgesamt ca. 260.000 Menschen.
Für den geplanten Transport stehen neben den Rollstühlen und üblichen Hilfsgütern diesmal auch einige Nähmaschinen bereit, die eine große Hilfe sein werden, um Hilfe zur Selbsthilfe leisten zu können. Wir versuchen auch noch eine größere Ladung Schuhe, ärztliche Hilfsmittel und ein Containergehäuse zu bekommen, welches sehr gut als extra Schulräume dienen könnte.
Es gibt aber noch ein großes Problem mit dem Transport. Der Inland-Transport von Durban, Südafrika, nach Lusaka ist genau so teuer wie von Erfurt nach Durban, ca. doppelt so viel wie letztes Mal. Die Hälfte des Transports ist bereits gesichert, die andere Hälfte fehlt noch. Auch können wir dringend Finanzen gebrauchen, um mehr Nahrungsmittel hier kaufen und an die Ärmsten verteilen zu können. Was immer Ihr tun könnt, um uns bei diesem Projekt zu unterstützen, dafür wären wir und die Menschen hier sehr dankbar!
Bei der Gelegenheit möchten wir noch mal für alle betonen, die unsere Arbeit noch nicht so lange kennen, dass alle Hilfsgüter an die Notleidenden von uns selbst direkt verteilt werden! Und dabei suchen wir uns die Menschen heraus, die diese Hilfe am dringendsten brauchen.