29März2024

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Was sind Vitamine fürs Herz? Zusätzlich zur physischen Hilfe ist für uns die geistige Unterstützung ebenso von großer Bedeutung. „Vitamine fürs Herz“ ist der Titel einer Reihe, in der wir monatlich neue Beiträge veröffentlichen. Die Vitamine sind Zusammenstellungen aus Textauszügen, die wir mit freundlicher Genehmigung der Autoren auf unserer Webseite präsentieren dürfen. Da wir von Lesern so gute Reaktionen darauf bekommen, möchten wir sie hier teilen und hoffen, dass sie so auch vielen anderen große Freude bringen können.
Vitamine fürs Herz

Ein schönes langes Leben

Von Wolfgang Schmidt:

Vor ein paar Tagen wurde meine Mutter 99. Mein Vater ist 101, und in diesem Monat feierten sie ihren 75. Hochzeitstag (Kronjuwelen)! Sie überlebten zwei Weltkriege und brachten 9 Kinder zur Welt. Zwei von ihnen, Zwillinge, wurden direkt nach dem zweiten Weltkrieg geboren und kehrten gleich bei der Geburt in den Himmel zurück. Meine Eltern, als gute alte Katholiken, glaubten nicht an künstliche Geburtenkontrolle. Jetzt haben sie auch 19 Enkel und 18 Urenkel.

Sie werden langsam älter und schwächer, aber jeder, der sie kennt, ist erstaunt, wie gut sie sich in ihrem eigenen Haus gehalten haben. Seit 2 Jahren haben sie eine Helferin im Haus und meine Brüder und Schwestern erledigen den Einkauf, Rasenmähen usw. Jeder weiß, dass sie Gott lieben. In der Vorderwand ihres Hauses ist eine schöne Statue von Maria, der Mutter Jesu, eingebaut (Foto oben) und an der Eingangstür ließ mein Vater als Arzt seine Initialen mit Moses’ Stab und der Schlange anbringen. Hinter ihrem Haus auf der Veranda hatten sie einen Künstler ein buntes Steinmosaik einsetzen lassen, das erste Wunder Jesu, wie er Wasser in Wein verwandelte.

Meine Eltern tranken früher jeden Abend gerne Wein und leben in einem der besten Weinanbaugebiete entlang des Rheins. Als mein Großvater noch lebte, gingen sie zum Winzer, um Wein mit ihren Freunden zu kaufen. Jeder bekam ein Probierglas Wein und sollte die Lage, das Jahr, die Trauben Art usw. herausfinden, so viele Details wie sie konnten, ohne das Etikett der Flasche zu sehen.

Als mein Vater mit 70 in den Ruhestand ging, begann er Geschichte zu studieren. Er sagte, er muss etwas tun, um die Funktionsweise seines Gehirns zu erhalten. Weil er Münzen der Päpste sammelte und eine komplette Briefmarkensammlung des Vatikans hat, beschloss er, die Geschichte der Päpste zu studieren. Um seinen Körper in Bewegung zu halten, arbeitete er jeden Tag im Garten und tut es immer noch, wenn das Wetter es erlaubt. Er sagt: "Wenn ich nicht meinen Garten hätte, wäre ich schon lange tot."

Meine Mutter machte täglich ihren Spaziergang, in den letzten Jahren mit ihrem Rollator, um in Bewegung zu bleiben, und sie liest jeden Tag Bücher. Einmal fragte sie ein enger Freund unserer Familie: "Mit solch einer großen Familie musst Du doch eine Menge Probleme haben. Wie gehst Du damit um?" Meine Mutter antwortete: "Zu Hause habe ich eine Kommode. Eine Schublade davon nenne ich meine Toleranz Schublade. Wenn ein Problem auftaucht, stecke ich es einfach in diese Schublade und gehe weiter.“ Dann sagte ihre Freundin: "Aber nach einiger Zeit ist diese Schublade doch voll. Was machst Du dann?" Ihre Antwort: "Es setzt sich immer, und dann gibt es Platz für mehr!“

Ich bewundere meine Mutter. Sie hatte eine Menge Arbeit mit 7 Kindern, und bei all den verrückten Sachen, die einige von uns machten, kann ich mich nicht ein einziges Mal daran erinnern, wie sie uns 5 Jungs anschrie, als wir klein und wild waren. Wir erbten die Lederhosen unserer älteren Brüder, vom ältesten bis zum jüngsten. Wir verschwendeten auch kein Essen und dankten Gott dafür! Ich erinnere mich daran, wenn wir einen neuen Laib Brot anschnitten, wie Mutter immer zuerst 3 Kreuzzeichen auf der Rückseite des Brots mit einem Messer machte. Erst dann wurde es angeschnitten.

Meine Eltern glaubten ihr Leben lang an Jesus, und ich bin sicher, dass Er ihnen half Kriege, Strapazen, Entbehrungen usw. zu überleben. Mein Vater gab immer Gott die Anerkennung für seinen Glauben. Er sagte: „Es ist nur Gnade!“

Vor ein paar Jahren fragte ich sie, wenn sie eine Chance hätten, ob sie etwas in ihrem Leben anders machen würden. Beide antworteten sofort: "Nichts". Und mein Vater fügte hinzu: "Wir haben 7 Kinder, die alle gut miteinander auskommen. Was wollen wir mehr?!"

Er sagt, dass heutzutage viele Menschen keine Kinder mehr haben wollen, aber wenn sie älter werden, bereuen sie es. Auf der anderen Seite, als ehemaliger Frauenarzt, der in der Nacht oft ins Krankenhaus fuhr und keine Geburten künstlich einleitete, sagt er, jede Frau will tief in ihrem Herzen ein Kind haben. Meine Eltern lieben Kinder, und als wir unser ausgesetztes kongolesisches Baby adoptierten, waren sie unter den Ersten, die es akzeptierten, und fanden es eine gute Idee.

Sie lieben einander immer noch sehr. Ihr letzter Wunsch im Leben ist, dass, wenn einer geht, der andere bald folgen kann. Ist Gottes Liebe nicht erstaunlich? Bewundernswert, nach 75 Jahren Ehe! Muttis goldener Ehering ist nach so vielen Jahren Gebrauch stellenweise dünn wie eine Nadel.

Obwohl es nicht leicht für sie war, einen ihrer Söhne als Missionar gehen zu lassen, waren sie nach einiger Zeit froh darüber und unterstützten mich dabei. Sicherlich halfen ihre Gebete mir aus so mancher chaotischer Situation. Sie helfen auch gerne finanziell. Mein Vater sagt, Geld ist schmutzig! Noch zu Zeiten der D-Mark sagte er: "Man kann nicht mal eine müde Mark mitnehmen, wenn wir gehen müssen". Wenn er auf der anderen Seite ist, möchte er nicht, dass die Leute eine Menge Geld für Kränze und Blumen für ihr Grab ausgeben. "Warum", sagt er, "wir werden im Himmel sein! Wir brauchen die Blumen nicht mehr.“ Schon vor Jahren sagte er: "Meine Koffer sind gepackt, ich bin bereit zu gehen."

Leute bewundern sie, wie sie immer noch so viel lächeln und lustig sind. Mein Vater liebt, Witze zu erzählen, einen nach dem anderen, auch wenn er ihn dir schon mal erzählt hat. Schließlich kommt er aus und lebt in einer Stadt, die berühmt für ihren Humor ist (und der Geburtsort von Gutenberg).

Kürzlich, als ich merkte, wie schwer es ihm fiel, seine Jacke anzuziehen und ich versuchte, ihm dabei zu helfen, sagte er. "Nein danke, ich muss es selber machen." Als ich meinte, dass es nicht leicht für ihn ist, antwortete er: "Bleibt mir ja nichts anderes übrig. Ich muss sie anziehen." Es ermutigt mich bis zum Schluss durchzuhalten! Mögen wir alle unser Leben mit einer himmlischen Perspektive hier unten leben! — Wolfgang Schmidt

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314 Schüler, 4 Dörfer, 10 Klassenräume, 10 Lehrer

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