20April2024

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Was sind Vitamine fürs Herz? Zusätzlich zur physischen Hilfe ist für uns die geistige Unterstützung ebenso von großer Bedeutung. „Vitamine fürs Herz“ ist der Titel einer Reihe, in der wir monatlich neue Beiträge veröffentlichen. Die Vitamine sind Zusammenstellungen aus Textauszügen, die wir mit freundlicher Genehmigung der Autoren auf unserer Webseite präsentieren dürfen. Da wir von Lesern so gute Reaktionen darauf bekommen, möchten wir sie hier teilen und hoffen, dass sie so auch vielen anderen große Freude bringen können.
Vitamine fürs Herz

Neue Projekte pionieren

von W. Schmidt:

Etwas Neues anzufangen ist immer eine Herausforderung, aber auch lohnenswert und zahlt sich in vielerlei Hinsicht aus. Im Kongo ein neues Projekt zu beginnen, vor allem im Landesinneren, verlangt viel grundlegende Vorarbeit. Unser Schulprojekt in Mushapo erlitt einen großen Rückschlag, als die Provinz Kasai, in der es liegt, in einen Aufruhr verwickelt wurde, der bislang nur für den Osten des Landes typisch war, wo sich die Mehrheit der natürlichen Ressourcen befindet.

Als die Kämpfe in Kasai ausbrachen, sich verbreiteten und schließlich auf unser abgelegenes Dorf übergriffen, kam unser Projekt notgedrungen zum Stillstand. Betroffen von diesen Ereignissen wurden meine Frau und ich von Entmutigung und Verzweiflung ergriffen. Aber dann haben uns Engel der Ermutigung getröstet und uns neue Kraft, Hoffnung und Vision geschenkt. Anstatt nach unten zu schauen, richten wir nun unser Augenmerk darauf, was für einen Segen unsere Schule für viele seit ihrem Beginn darstellte. Während der letzten 5 Jahre kamen fast 2000 Kinder in den Genuss einer kostenlosen Schulbildung. Außerdem glauben wir, dass sie, sowie die Lehrer, Eltern und Arbeiter, die an dem Projekt beteiligt waren, nie vergessen werden, wie jemand aus dem Ausland kam und ihnen eine Schule mitten im Busch baute, während ihre eigenen Landsleute sie jetzt verjagt haben – aus ihrer Schule, ihren Häusern und ihrem Land.

Hier sind ein paar andere positive Punkte, auf die wir schauen können: unsere Gebäude existieren noch und können in der Zukunft ein Segen sein, sobald sich die politische Situation legt. Viele Menschen profitierten von den Jobs, die unser Projekt geschaffen hatte. Wie Ihr Euch vielleicht noch daran erinnern könnt, konnten wir unsere Schule durch ein komplettes Wunder beim Bildungsministeriums registrieren, das dann auch unsere Lehrer bezahlte, was immer noch der Fall ist, auch nachdem sie fliehen mussten. Wir beten für Frieden dort, und dass die Lehrer und Schüler wieder zur Schule gehen können, in Mushapo oder woanders.

Von diesem Pilotprojekt haben wir viel Erfahrung gesammelt, die uns bei unserem nächsten Projekt helfen wird. Eine wichtige Lehre, die wir persönlich daraus gezogen haben, besteht darin, nicht den Mut zu verlieren und aufzugeben, wenn so etwas passiert, sondern in einem anderen notdürftigen Gebiet wieder neu anzufangen. Wir können Mut fassen von der Art, wie Japan und Deutschland und andere Länder wiederaufgebaut wurden, nachdem sie ausgebombt und zerstört waren.

Gott wusste, was passieren würde, und bereitete uns darauf vor. Die Bauarbeiten in Mushapo hatten sich im letzten Jahr verlangsamt auf Grund der Gesundheitsprobleme unseres Managers Jean. Aus diesem Grunde wurde weniger Geld in das Projekt investiert, bevor die Unruhen begannen. Gleichzeitig haben wir vor einem Jahr den Grundstein für ein neues Projekt in einer anderen Provinz gelegt. Dazu gehörte, verantwortliche und fähige Partner zu finden, notwendige Logistik zu erstellen, das richtige Grundstück auszuwählen usw. Wir mussten planen, beraten, organisieren und Finanzen beschaffen, mit denen anderen Leuten eine Möglichkeit gegeben werden kann, etwas Wertbeständiges in ihrem Leben zu vollbringen. Neue Schüler, Lehrer und Arbeiter bekommen die Chance, eine Schulausbildung zu genießen, Arbeit zu finden und ihr Leben zu verbessern, und somit ihren Teil der Welt zum Besseren zu verändern.

Vor ein paar Jahren begann ich an einer neuen Art von Projekt zu arbeiten, wovon ich nie geträumt hätte, je so etwas zu bewerkstelligen – ein Buch zu schreiben. Es fing langsam an, wann immer meine Zeit es erlaubte und die Inspiration floss. Ich hatte keine Ahnung, wieviel Arbeit es mit sich bringen würde, aber ich spürte den Ruf, es zu tun. Also fing ich an, und neben einer Menge Arbeit bringt es auch Freude, bereichert, ist aufregend und könnte vielleicht eine erfolgreiche Ergänzung zu unserer bisherigen Tätigkeit sein.

Als unsere kleine Familie 2012 unsere Basis nach Europa verlegte, waren wir mit vielen neuen Herausforderungen konfrontiert: eine neue Wohnung finden, die Suche nach der richtigen Schule für unsere Tochter und ein Arbeitsfeld in einem völlig neuen Milieu. Anstatt unter Kongolesen zu leben, wovon die meisten an Gott glauben, waren wir jetzt in Tschechien hauptsächlich von Nichtgläubigen umgeben.

Diese neue Gegebenheit gab mir mehr Zeit zu reflektieren und für das Buch das zu formulieren, was wir in unseren 10 Jahren in Afrika gelernt haben und was der Entwicklung dieses Erdteils helfen könnte. Gleichzeitig fühlte ich den inneren Drang das zu beschreiben, wie ich es sehe, was in Afrika und der entwickelten Welt vor sich geht, und daraus folgernd nach Lösungen für die Probleme in beiden Teilen der Welt zu suchen. Das Buch behandelt auch andere Themen, die meiner Meinung nach vielen Menschen eine Hilfe sein können.

Ich lerne, nicht aufzugeben, sondern weiterzumachen, wenn Schwierigkeiten jeglicher Art aufkommen; Angst mit Glauben zu bekämpfen, wenn dunkle Wolken durch negative Umstände oder Zweifel manchmal sogar von wohlmeinenden Menschen aufkommen; und vor allem mit Gottes Geist und Freude in meiner Arbeit erfüllt zu sein.

Schreiben bedeutet für mich Teamarbeit wie jedes andere Projekt. Nach dem ersten Entwurf gebe ich ihn meiner Frau und interessierten engen Freunden für ihr Feedback, Kommentare, Fragen und Anregungen. Dann kommt die Übersetzung mit noch mehr Teamarbeit und Verbesserungen. Schließlich die Frage, wie man das Buch veröffentlicht, um so viele Menschen wie möglich zu erreichen.

All dies lehrt mich, weiterzumachen, egal was geschieht, wie Martin Luther sagte: „Wenn ich wüsste, dass morgen die Welt unterginge, würde ich heute noch mein Apfelbäumchen pflanzen.“ Wir haben nichts zu verlieren, wenn wir weiter Pionierarbeit leisten und unser Ziel anstreben; im Gegenteil, es gibt viel dabei zu gewinnen.

Copyright © 2017 Aktive Direkt Hilfe e. V.



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