Andrej Berg
Zweite Patenschaften für Schulunterricht der Waisenkinder
In den letzten Monaten hat sich unser Team fast verdoppelt, ein großer Auftrieb für unsere Arbeit hier. Vor einem halben Jahr kam Joe aus der Schweiz. Er übersieht die vielen Handwerksarbeiten am Haus, ein richtiger Profi auf diesem Gebiet. Als nächste kamen Dom und Marie mit ihrer Tochter Natalie aus Süd Afrika. Sie sind alte Veteranen im Missionsdienst und sprechen französisch, eine große Hilfe für das Team. Mike ist der letzte Neuankömmling und freut sich in seinen jungen Jahren über die Herausforderung eines schwierigen Feldes. Wir sind sehr dankbar für sie alle und können jetzt viel mehr erreichen. Dies bedeutet allerdings auch, dass wir mehr Platz im Haus brauchen. Joe und Mike arbeiten hart daran neue Wohnräume im Annex zu schaffen.
Bei unserem alljährlichen Besuch nach Europa konnten wir Verwandte und Freunde besuchen bzw. anrufen, sowie weitere Unterstützung und neue Sponsoren für die Arbeit hier suchen. Gleich nach unserer Rückkehr hatten wir die ersten Besucher von dort hier: Andreas, ein guter Freunde und treuer Unterstützer, und sein Sohn Marco. Es war eine große Inspiration für alle. Wir bereiten uns auf weitere Besucher aus Europa vor und hoffen dadurch auch mehr Verständnis und Einsicht in unsere Arbeit und Afrika zu vermitteln. Andreas sagte, er wollte nicht nur kommen und den Kongo sehen, sondern auch von der persönlichen Erfahrung lernen. Am Ende seines Besuches, als er die vielen Schwierigkeiten sah, die uns hier täglich begegnen, stellten sich drei Tugenden heraus, die man hier lernen kann: Geduld, Glauben und positiv bleiben, wenn Dinge schief laufen.
Um weitere Fortschritte mit den Waisenkindern zu erzielen und ihnen eine bessere Zukunft zu ermöglichen, haben wir uns eine neue Aufgabe gestellt. Der erste Schritt dient besserer Ernährung und dadurch höherer Widerstandskraft gegen Krankheit. Als nächstes würden wir den Kindern auch gerne ein Minimum an Schule geben, damit sie mehr Chancen in ihrem Leben haben. Deshalb suchen wir jetzt Patenschaften für diesen Zweck, wieder mit zehn Euro pro Monat pro Kind. Diese zweite Patenschaft für die gleichen Kinder konzentriert sich auf ihren Schulunterricht. Wenn jemand damit helfen oder versuchen möchte andere dazu zu gewinnen, das wäre eine große Hilfe.
Das Landwirtschaftsprojekt macht auch langsam Fortschritte und braucht weitere Hilfe. Die ersten Ananas-Früchte bilden sich gerade, und wir pflanzen Avocado-, Bananen-, Mango- und andere Fruchtbäume. Wenn wir eines Tages eine größere Zuwendung für das geplante Schulgebäude in Mokali bekommen und dann auch jemand das Feld bewacht, würden wir gerne mit der Fischzucht beginnen. Bis das Gebäude steht, was auch für die Essenszubereitung für die Kinder dienen soll anstelle der Essenspakete, die sie im Moment bekommen, suchen wir eine geeignete Schule vor Ort für den Betrag, der uns zur Verfügung steht.
Der 13 Jahre alte Jeep, den Paula in Italien gespendet hatte, brachte uns einen großen Sprung nach vorne. Aber die vielen Strapazen auf den anstrengenden Sandpisten nach Mokali und matschigen Wege nach Kisenso mit den großen Schlaglöchern machen sich bei dem Auto bemerkbar. Wenn er zur Reparatur muss, brauchen wir unbedingt einen zweiten Wagen, und bei dem größeren Team ist es so wie so eine Notwendigkeit geworden.
Auf lange Sicht planen wir geeignete Leute vor Ort zu finden, die eines Tages unsere Arbeit hier übernehmen können. Bei unserem Bibel-Studium geht es nicht nur darum wichtige Lebensprinzipien weiterzugeben, sondern auch zu sehen, wen wir hier in unsere Aufgaben mit einbeziehen können. Charakter, Aufrichtigkeit, Arbeitswille usw. sind alles Dinge, auf die wir großen Wert legen. Wir haben zwar schon einige Kandidaten in Aussicht, aber die brauchen auch Unterstützung, denn sie haben kaum genug Finanzen für ein Transportmittel, um zu einem Treffen zu kommen.
Zum Schluss noch ein persönliches Anliegen: wir arbeiten alle vollzeitig und ehrenamtlich das ganze Jahr über im Kongo und werden nicht bezahlt wie bei der UN, dem Roten Kreuz, einer Kirche oder anderen Organisation, sondern müssen unsere eigene Unterstützung aufbauen. Wir sind sehr dankbar für einige Langzeit-Freunde und Verwandte, die uns in dieser Richtung helfen, was im Endeffekt auch unseren Projekten zu Gute kommt. Nun mit dem wachsenden Team und mehr Arbeit werden auch die Ausgaben steigen.
Es gibt also viel, wobei Ihr mithelfen könnt. Bei der Gelegenheit wollen wir uns ganz herzlich bei Euch allen bedanken, die uns und unsere Arbeit hier unterstützen, denn ohne Euch geht es nicht. Ihr habt einen wichtigen Anteil daran und könnt Euch mit uns an den guten Ergebnissen erfreuen. Jeder spielt eine wichtige Rolle in dem großen Puzzle. Wir schwitzen zwar hier vor Ort, wissen aber, dass für einige von euch zehn Euro pro Monat auch ein großes Opfer bedeuten und schätzen dies sehr. Vielen Dank auch für weitere Mundpropaganda. Wir leben hier vollzeitig vor Ort und stellen sicher, dass die aktive Hilfe auch direkt dort ankommt, wo sie hingehört.