Zwischenbericht 2024
Wichtiger Schritt nach vorn - Elektrizität!
Das Projekt in Nsioni mit Joseph hat einen großen Schritt nach vorne gemacht! Mit Hilfe von Madlen standen wir in gutem Kontakt mit ihm und verstehen seine schwierige Situation jetzt besser.
Er hat eine große Vision, viele Ideen und ist begabt in handwerklichen Aufgaben, Erfindungen und Farm Arbeit, sowohl in der Landwirtschaft als auch in der Tier- und Fischzucht. Er hat 7 Kinder und, um seine Familie zu ernähren, richtete er eine kleine Werkstatt in Kinshasa ein, wo er Bügelbretter, Handwaschvorrichtungen u. ä. anfertigt. Die Fahrt nach Nsioni kostet ihn einen ganzen Tag und rund 100 Dollar für die einfache Strecke. Er war tapfer und versuchte, mit all diesen Projekten Schritt zu halten, aber es wurde klar, dass er, um ein Berufsausbildungszentrum einzurichten, auf der Farm leben muss.
Er hatte schon einmal versucht, mit seiner Familie dorthin zu ziehen, aber die Bedingungen waren zu hart - ohne Trinkwasser und Strom. Seine Kinder wurden krank, und so musste er nach Kinshasa zurückziehen. Nach einigen guten Gesprächen mit ihm beschlossen wir, diese Probleme nach und nach zu lösen.
Wir investierten in den Kauf und die Installation eines teuren Stromkabels, um sein Haus mit Strom zu versorgen. Das Haus wird zum Teil als Wohnhaus und zum Teil als Werkstatt und künftiges Ausbildungszentrum genutzt werden.
Joseph machte sich sofort an die Arbeit, um den Strom zu installieren. Das Verlegen von Stromkabeln im Busch hat seine eigenen Herausforderungen. Man muss nicht nur sein eigenes Kabel kaufen, sondern auch Masten aufstellen! Joseph kaufte und errichtete 6 Masten, jeweils 6,5 Meter hoch, ließ das Kabel anbringen und sorgte dafür, dass der Strom angeschlossen wurde.
Madlen bot ihre Hilfe beim Kauf des Stromkabels und des benötigten Zubehörs an, sowie bei der Anschaffung von hochwertigem Werkzeug für die Farm und einer geeigneten Wasserpumpe. Wir finanzierten auch die Verpflegung der Arbeiter sowie Saatgut und Setzlinge.
Joseph organisierte ein Team von Arbeitern, die das Land rodeten und das Saatgut und die Setzlinge einpflanzten. Er berichtet: Ich glaube, dass ich von Männern und Frauen guten Willens umgeben bin, die bereit sind, meine Ideen für das Wohl der Menschheit einzusetzen. Mein Lebensziel ist es, mein Leben für andere zu geben ... Die Verpflegung des gesamten Teams ist sehr wichtig, denn die Arbeit ist wirklich hart.
Die Menschen in diesem Teil des Landes sind verzweifelt auf der Suche nach Arbeit und Hoffnung. Sie sind bereit, für ihr Essen zu arbeiten, um zu überleben.
Da das Schuljahr zu Ende ist, plant er nun, mit seiner Frau und 5 ihrer Kinder auf die Farm zu ziehen. Die 2 ältesten Kinder werden bei Verwandten in Kinshasa bleiben, um dort zu arbeiten und zu studieren. Wir sind beeindruckt von ihrer Entscheidung, die Hauptstadt zu verlassen und ins Landesinnere zu ziehen.
Brunnen
Der nächste Schritt ist das Graben eines Brunnens, der ein Segen für unser Projekt und die ganze Gegend sein wird. Joseph schrieb: Wenn wir erst einmal einen guten Brunnen haben, der dem gesetzlichen Standard entspricht, wird es auch der umliegenden Bevölkerung helfen, selbst durch den Verkauf von Trinkwasser zu einem sehr niedrigen Preis, sodass wir immer ein wenig Geld haben, um den Brunnen in Stand zu halten.
Brand im COLK-Waisenhaus
Gilbert teilte uns mit, dass es im COLK-Waisenhaus Probleme mit den elektrischen Leitungen gab, die dazu führten, dass das obere Stockwerk, die Zimmer der Jungen, abbrannte. Wir haben über Madlen etwas Geld für den Wiederaufbau geschickt. Sie bot ihnen auch an, ihre Waisenkinder zu einem Trainingslager zu nehmen, das sie in den Sommerferien in ihrem Waisenhaus organisiert.
Jeans Projekt
Da in dem Gebiet, in dem wir ein weiteres Projekt mit Jean geplant hatten, Stammesunruhen stattfinden, müssen wir dieses Projekt vorerst auf Eis legen.
Congos Cobalt
Wir haben vermehrt Nachrichten über die anhaltenden Kämpfe im Ostkongo gesehen, wo etwa 50 Milizengruppen die örtliche Bevölkerung vertreiben, damit multinationale Unternehmen die äußerst wertvollen Bodenschätze abbauen und aus dem Land nehmen können. Wir hoffen, dass sich der Verkauf von Elektroautos, welche Kobalt für ihre Batterien verwenden, nicht weltweit ausbreitet, da das für ihre Herstellung benötigte Kobalt größtenteils aus der DR Kongo stammt und dort endlose Kämpfe und Leid verursacht.
Sonstiges
Neben unserer Arbeit für den Kongo, die Unterstützung, Planung, Organisation und Beaufsichtigung der Projekte umfasst, setzt Lenka ihre wöchentlichen Kurse und Treffen mit ihrer Gruppe fort. Wolfgang versucht, unser Buch weiter zu verbreiten, einschließlich der Veröffentlichung der französischen und spanischen Version. Unser Freund Zdenek hat einen E-Shop auf unserer Website in 3 verschiedenen Währungen eingerichtet. Jetzt kann das Buch leichter in Deutsch, Englisch oder Tschechisch bestellt werden https://w-p-schmidt.com/. Der Erlös der Bücher geht an unsere Projekte im Kongo.
Wolfgang recherchiert und schreibt auch an seinem nächsten Buch. Anissa hat eine wichtige Prüfung bestanden, die es ihr ermöglicht, für die nächsten 4 Jahre an ihrem Traumgymnasium für Tschechisch und Englisch aufgenommen zu werden.